Wer kennt sie nicht, die Zeitgenossen, denen Verkehrsregeln am verlängerten Rücken vorbei gehen? Völlig egal ob zwei, vier oder mehr Räder benehmen sich mittlerweile zu viele Verkehrsteilnehmer so als ob sie von den gültigen Regeln im öffentlichen Straßenverkehr noch nie etwas gehört hätten. Außerhalb der Ortschaften ist das fast schon zur Normalität geworden, doch nimmt regelwidriges Verhalten selbst in den Ortschaften zu.
Innerstädtisches Überholen, teils massive Geschwindigkeitsüberschreitungen, Parken auf Gehwegen, ignorieren "Halt" gebietender Verkehrszeichen und des "Zebrastreifens", Überfahren roter Ampeln, aggressive Fahrweise, unbefugte Nutzung von Behindertenparkplätzen und andere Verkehrsdelikte.
Mein persönliches Highlight sind die Schwachköpfe, die selbst während des Fahrens nicht die Finger von ihrem (offensichtlich für erweiterte Hirnfunktionen notwendigen) tragbaren Außenbordgehirn lassen können und unbedingt die neueste Meldung über Form, Farbe und Konsistenz des letzten Stuhlgangs irgend eines vollkommen unwichtigen Mitmenschen lesen müssen. Augen und Daumen auf dem Telefon, Unterarme auf dem Lenkrad oder Lenker, Aufmerksamkeit null.
Den zweiten Platz im Ranking nehmen die Dauertelefonierer ein. Eine Hand mit dem Telefon am Ohr, die andere am Lenkrad. Teure Autos für 50.000 € und mehr und die Fahrer schaffen es nicht die in der Kiste verbaute Freisprecheinrichtung mit dem Telefon zu koppeln. Moderne Technik kann den durchschnittlichen Benutzer schon klar überfordern. Selbst wenn keine FSE verbaut ist, kann es doch nicht so schwierig sein wenigstens ein Kopfhörerset mit den kleinen Knopfsteckern und Mikrofon zu nutzen? Fahren mit einer Hand ist ziemlich schwierig. Mit entsprechenden Folgen für Aufmerksamkeit und Verkehrssicherheit.
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