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Ja ist denn schon wieder Wahlkampf?

Ein Indikator für den beginnenden Vorwahlkampf zur Bundestagswahl ist der Auftrieb bekannter und weniger bekannter Politiker in den Städten der von ihnen okkupierten Wahlkreise. War es in der vergangenen Woche die in Flörsbachtal im Main- Kinzig- Kreis wohnende Abgeordnete der abgewirtschafteten SPD, die unter ihren jetzigen Interimsvorsitzenden immer mehr zur dritten ultralinken Partei im deutschen Parteienspektrum mutiert, wurde Büdingen gestern vom ehemaligen CDU Generalsekretär und jetzt als Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium geparkten Dr. Peter Tauber beehrt.

Der Historiker mit Promotion über die "gesellschaftliche Stellung des Sportes und dessen Funktionalisierung im ersten Weltkrieg und der Weimarer Republik" zeigte sich erfreut über die in Stücken erfolgende Sanierung der Altstadtmauer, lobte deren nahezu kompletten Erhaltungszustand und hob ihre hohe wissenschaftliche, geschichtliche und künstlerische Bedeutung hervor.

Leute, wir reden über eine Mauer? Eine zugegeben alte Mauer aus dem 16. Jahrhundert an der Grenze zwischen Spätmittelalter und beginnender frühen Neuzeit. Was daran künstlerisch sein soll erschließt sich mir nicht wirklich. Aber gut, irgend etwas benötigt der Homo Politicus um Zeitungsseiten zu füllen.

Letztendlich völlig Uninteressant. Die Botschaft ist eine andere. Die hochwichtigen Abgeordneten aus dem fernen Berlin beehren das Stimmvieh, das außer alle paar Jahre ein Kreuz auf einem Zettel zu setzen keinerlei Mitspracherechte hat und als Gegenleistung von eben diesen Politikern ausgeplündert und nach Ende des Erwerbslebens in die unwürdige Altersarmut entlassen wird. Oder anders ausgedrückt: abgehobene weltfremde Politiker wollen den Untertanen in Erinnerung bringen vor welchem Gesslerhut sie sich zu verneigen haben.

Dieses scheinheilige Getue nervt. Bleibt doch einfach dort wo ihr sonst auch immer seid. Es spart euch Zeit und den Fußvolk eurer Partei den Aufwand extra den Sonntagsanzug aus dem Schrank holen zu müssen.

Ein kleines Update: nach den ohne Presse eher unbemerkten Besuche durch SPD und CDU Abgeordnete konnte die Partei der Umfaller nicht zurück stecken. Eine Delegation der "Fast Drei Prozent" Partei reiste durch das Land und verbreitete ihre leeren Worthülsen. Hier in Büdingen war es die von der Stärkung der Tourismusbranche. Hohle Worte wie man es von Politikern und im Besonderen von denen der FDP kennt.

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