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Meinen Dreck räumen andere weg

"Wie mag es bei denen zu Hause aussehen" frage ich mich immer öfter, wenn ich mit Freunden, Verwandten oder Kollegen in Büdingen unterwegs bin, letzteren unser historisches Städtchen zeigen möchte und überall an den schönsten Plätzen auf achtlos weg geworfenen Müll stoße.

Gerade an den bekannten Aussichtspunkten in Büdingen, wie der Kastanie (oder ist es eine Linde?) oberhalb des Bollwerks, im Graben unterhalb des Bollwerks, am Kinderspielplatz am Lohsteg, am "Wilden Stein", der "Emil- Diemer- Anlage", am Marktplatz häufen sich die unerwünschten Hinterlassenschaften egoistischer Zeitgenossen. Verpackungen diverser Schnellrestaurants, Pizzakartons, Alufolie vom Drehfleischbrater, Essensreste, Getränkedosen, Plastikflaschen, Scherben zerschlagener Glasflaschen, Zigarettenkippen, Plastikfolien und alles was die Verpackungsmittelindustrie sonst noch erfunden hat.

Nichts dagegen, wenn an diesen Plätzen gefeiert wird, doch wäre es sehr schön, wenn die Feiernden ihren Dreck nicht liegen lassen würden. Ist ja nicht so, dass keine Abfallbehälter an den gern frequentierten Ort aufgestellt wären. Aber nein, zur Benutzung derselben müsste vielleicht jemand seinen Hintern heben, die Finger vom tragbaren Außenbordgehirn lösen und ein paar Meter laufen. Lieber reißt man, wie am vergangenen Wochenende am "Wilden Stein" geschehen, den Mülleimer ab, trampelt ihn platt und schmeißt ihn zusammen mit dem hinterlassenen Müll ebenfalls in die Botanik. Wo ist eigentlich der Stein, der vom Himmel fällt wenn man ihn braucht?

Absichtliche Umweltverschmutzung erwächst sich zumindest meinem Empfinden nach zu einem wachsenden Problem. Es ist halt bequemer einfach etwas achtlos in die Landschaft zu feuern- den Dreck räumen schließlich andere weg- als den Abfall zu Hause in die Mülltonne zu werfen. Oder in die vorhandenen Abfalleimer.

Achten sie einfach mal darauf wie viel Abfall an den Straßenrändern liegt. Ex und Hopp ist halt bequem und das Auto bleibt sauer. Erst gestern am frühen Abend kam mir auf der Strecke von Calbach in Richtung Orleshausen in den Serpentinen eine schwarze Mercedes C- Klasse des aktuellen Modells mit einem sehr jungen Fahrer im "vollkrasse Checka" Look (Vollbart, Sonnenbrille, Idiotenkappe) entgegen, der keine 10m vor mir einen leer gesoffene Milchshake- Becher aus dem Fenster raus einfach auf die Straße feuerte. Hallo? Geht es noch? Irgend etwas außer der Umweltsau geben in der Birne?

In Büdingen wird sehr viel unternommen, um die Stadt überregional zu repräsentieren, als Wohnort attraktiv zu gestalten, zum lohnenden Ziel für Touristen zu machen; hat eine sehr große kulturell engagierte Szene, es finden vielfältige öffentliche Führungen und Veranstaltungen statt und letztendlich sind es einige wenige intellektuell benachteiligte Zeitgenossen, die all diese Bemühungen mit ihrem rücksichtslosen Verhalten sabotieren.

Sei es durch bewusste Störungen von Veranstaltungen, absichtliche Lärmbelästigung oder durch mutwillige Vermüllung von Ausflugszielen. Es ist ein Armutszeugnis, wenn diese von Mitarbeitern des Bauhofes oder engagierten Bürgern gereinigt und einen Tag später erneut mit Überresten von Partys verdreckt anzutreffen sind.

Was genau geht eigentlich in den Hirnen solcher Umweltschweine vor? Nichts? Egoismus, Gleichgültigkeit, Gedankenlosigkeit oder einfach nur Bequemlichkeit? Einfach weg damit und keinen weiteren Gedanken daran verschwenden? Kümmern sich schließlich andere drum.

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